IDENTITÄT.
WIR - IHR | HIER - DORT
Konzept
Iran | Nürnberg 2015
In dem Gefühl des Aufgewühlten und Unbegreiflichen
liegt meine Arbeit begründet.
In der “condition humaine” kann auch ich den Ursprung
meiner Idee sehen.
Was geschieht in unerer Welt heute? Womit werden wir
täglich konfrontiert?
Was tut der Mensch? Und was tut er gleichzeitig nicht?
Und was können wir tun, ändern, verstehen im großen
ganzen (Welt-)Geschehen?
Ich beschäftige mich in meiner Arbeit mit dem IST-Zustand
der ”Menschen”.
Genauer gesagt dem Zustand meiner Generation,
dem Leben, Denken der Menschen, die Identität,
die uns bestimmt.
Hauptsächliches Augenmerk lege ich dabei
auf die Menschen,
die ungefähr im gleichen Alter sind wie ich.
Unsere Gesellschaft befindet sich in einem
immerwährenden Wandel der Zeit.
Dinge, die in der Generation vor uns noch als
ungewöhnlich galten,
nimmt meine Generation bereits als Alltag wahr.
Die Gesellschaft passt sich an uns an, im Umkehrschluss
jedoch passen wir uns auch der Gesellschaft an.
Es ist ein gegenseitiges “Geben und Nehmen”. Daraus
entsteht eine gewisse Generationsidentität.
Ich beginne damit, Menschen miteinander zu
“vergleichen”.
Ich sammle Geschichten von Menschen und deren
Vorstellungen vom Leben.
Hinter der Sammlungsarbeit steckt ein Konzept:
Beginnt man hier in Deutschland, stößt man vermutlich
auf andere Wertevorstellungen als in anderen Ländern.
Ist hier in Deutschland vielleicht vor allem die Rede von
“Luxusproblemen”,
kämpfen in anderen Ländern die Menschen um ihre
Existenz.
Individualität hängt meiner Meinung nach immer auch mit
der (eigenen) Existenz zusammen.
Ist unsere Existenz gefährdet, leidet auch unser
Individuum darunter. Im Umkehrschluss hier wiederum
passt sich
unser Individuum immer auch an unsere Existenz an.
Unsere Existenz ist nicht nur unser “menschliches
Dasein”, Existenz bezeichnet auch unsere Person,
unsere Identität, die wir herausbilden unter Einbezug
der (wirtschaftlichen) Lebensgrundlage, die uns “zur
Verfügung” steht.
Ich stelle mir die Frage, welche Lebensgrundlage meine
Generation hat. Auf welchen Dingen bauen wir auf und wie
finden wir
unseren Weg in dieser (beschleunigten) Welt. Wie finden
wir uns zurecht? Was ist die Kennzeichnung, die Identität
meiner Generation?
Wie sieht ihr IST-Zustand aus?
Ich fühle mich hier in Deutschland gehetzt durch den
Zwang des Erfolgswahns. Andererseits habe ich die
Freiheit zu wählen,
wohin ich gehen möchte und wie ich leben will, was ich
generell tun möchte.
Unsere Gesellschaft gibt uns Werte und Richtlinien vor,
dennoch leben wir in “Freiheit”.
Individuelle Freiheit kann hier vielleicht auch anders
gesehen werden, dennoch gibt unser Grundgesetz vor,
dass unsere Würde unantastbar ist.
Aber was genau ist Würde eigentlich?
Sie ist die absolute Seinsbestimmung unserer selbst.
Die Freiheit über unsere Person, unser Leben, unsere
Individualität.
Die Möglichkeit unsere eigene Identität herauszubilden.
Ich besitze die unangetastete Würde. Fühle ich mich (hier)
unangetastet? Und inwiefern fühle ich das in unserer Welt?
In meinem Land?
In meinem Projekt befasse ich mich mit der Individualität
des Menschen, bzw. der Individualität meiner
Mitmenschen.
Ich stelle mir die Frage, wie sich Individualität ändert, wenn
sich das Umfeld ändert.
Wie sieht die Individualität, die Identität der Menschen in
einer anderer Kultur aus?
Greift sie Worte wie Existenz und Würde auf? Wie leben
Menschen in anderen Kulturen ihre Individualität?
Auf welche Probleme stoßen sie? Welche
Gemeinsamkeiten gibt es? Wie bilden Menschen dort ihre
eigene Identität heraus?
Und was für eine Rolle spielt die Gesellschaft im
Zusammenhang mit dem Ausleben dieser?
Welche Regeln und Ansichten vertritt sie, welche
Möglichkeiten bietet das Leben in der jeweiligen Kultur?
Ist der Mensch befreit von Zwängen, Verstößen gegen
seine Menschlichkeit und von Einflüssen der Gesellschaft?
Wie übt sich all das auf die Entfaltung eines Menschen
aus?
Wie ändern sich Wünsche, Lebensgewohnheiten und
Ansichten im Hinblick auf die jeweilige Lebensgeschichte
eines Menschen?